2000-1 (87) blau  

GTX (90) blau  

V6 (92) rot-2  

TheRace (01) silber3  

Phase I

Phase II

Phase III

Phase IV

84-87

88-91

91-96

97-00

intern J11/13

intern J11/13

intern J663

intern JE

Modellgeschichte
vom Außenseiter zum Trendsetter

espace
TSE (87) weiß
innen

1984 war der Espace ein Auto vom anderen Stern. Die meisten fanden ihn häßlich und überflüssig wie einen Kropf: wenn ich soooo viel Platz brauche, kaufe ich einen Kleinbus. Wenn nicht, dann eben einen Kombi. Aber einen Bastard - nicht so groß wie ein Kleinbus und nicht so kompakt und handlich wie ein Kombi... das mußte ein Flop werden. Er wurde es nicht, wie wir alle wissen. Nicht, weil er den Kleinbussen in Sachen Laderaum hätte Konkurrenz machen können - aber den Kombis in Sachen Fahrleistung und Fahrverhalten. Man hat (außer dem damals schon abschreckend hohen) Anschaffungspreis alle Eigenschaften eines Kombis, aber doppelt so viel Laderaum. Und während die dritte Reihe in Kombis (wenn überhaupt lieferbar) eine reine Kinderbank ist/war, konnten im Espace von Anfang an sieben Erwachsene reisen - solange sie nicht allzu groß gewachsen waren. Die Variabilität des Innenraumes wurde eher als Gimmick angesehen. Die auf einem verzinkten Rahmen montierte Kunststoffkarosserie dagegen, die Rostfreiheit versprach, und die erprobte Großserientechnik waren zugkräftige Argumente für dieses "etwas andere" Auto.

innen3
innen5 innen4

Auch wenn es im ersten Monat der Produktion nur 7 Bestellungen gab - der Espace wurde ein Riesenerfolg. Grund dafür war letztlich wohl die Kombination der genannten Faktoren. Ständig mußten die Kapazitäten bei Matra erweitert werden, meist hatte der Espace Lieferzeiten von mehreren Monaten.

Aber schon schnell gab es erste Kritik: die schlecht erreichbare Technik, die teils miserable Verarbeitung, als 7-Sitzer winziger Kofferraum und in der letzten Reihe knapper Knieraum. Während die Verarbeitung sich sehr langsam besserte (entscheidend erst mit dem Modellwechsel 1997) und der Motorraum bis zur Einführung der Quermotoren 1997 unzugänglich blieb reagierte man auf die Kritik am kurzen Heck recht schnell: 1988 wurde der Espace knapp 10 cm länger. Er war damit noch immer kürzer als z.B. ein VW Passat Kombi, bot aber durch zwei verschiedene Raster für die hintersten Sitze die Möglichkeit, entweder den Knie- oder den Kofferraum zu vergrößern. Äußerlich erkennt man diese zweite Auflage der "eckigen" Baureihe (Phase II) an der aerodynamisch verbesserten Front mit den weißen Blinkern. .

TXE (88) grün
motorraum
SpaceWagon (87) silber
Voyager (89) schwarz

Mittlerweile (Ende der 80er) tummelten sich in diesem Marktsegment nicht nur die drei anderen "Erfinder" des Vans - Chrysler mit dem Voyager, Mitsubishi mit dem Space Wagon und Nissan mit dem Prairie (der erste echte Kompaktvan!), sondern auch verschiedene andere amerikanische (Ford Windstar, GM TransSport) und japanische (Honda Civic Shuttle) Konkurrenten.

Auch wenn die Europäer noch schliefen - Renault sah die Zeit für eine grundlegende Überarbeitung des Espace gekommen. 1991 erschien ein äußerlich stark veränderter Espace (Phase III). Wieder war er - jetzt mit runder Karosserie - ein Auto vom anderen Stern - auch im Vergleich zu den meisten anderen Vans. Während nahezu kein Teil der Karosserie unverändert blieb, tat sich unter dem Blech - Verzeihung: Kunststoff - vergleichsweise wenig. Mit einer Ausnahme: die in einem weiten Bogen abgerundete Front ermöglichte erstmals den Einbau des Sechszylinder-Motors aus dem R25. Damit wurde der Espace zum schnellsten Serien-Van der Welt (offiziell 195 km/h, in der Praxis meist über 200 km/h).

RT (91) rot V6 (92) blau-motor
V6 Injection (89)
Flh TXE (89) weiß

Als diese Version 1991 erschien, paßte seine Technik noch perfekt ins Renault-Programm: der V6-Motor wurde baugleich im R25 eingesetzt, die Vierzylinder in R21 und R25. Doch diese beiden Modelle wurden in den Folgejahren durch Laguna und Safrane ersetzt, die beide über neue Motoren verfügten. Hauptunterschied: der Quereinbau.

Währenddessen stiegen die Van-Stückzahlen weiter - und zwar sowohl bei Renault als auch in der Summe aller Herstellern. Daraufhin wurden die europäischen Konkurrenten wach. Binnen kurzer Zeit erschienen 1994 der Euro-Van (die baugleichen Citroen Evasion, Fiat Ulysse, Lancia Zeta und Peugeot 806) und 1995 der Ford-VW-Seat-Van (ebenfalls baugleich: Ford Galaxy, VW Sharan und Seat Alhambra). Als Reaktion brachten Chrysler 1996 und Renault 1997 komplett neue Modelle auf den Markt.

RXE (00) blau

Dieser Modellwechsel 1997 war die größte Zäsur in der Geschichte des Espace: die Umstellung auf Quermotoren -analog zu den Renault-PKW Laguna und Safrane- sorgte für bessere Zugänglichkeit der Technik, gleichzeitig machte die Qualität einen Quantensprung. Und während frühere Espace in Crashtests eher abschreckende Beispiele waren, gilt der aktuelle Espace als sicherster Van auf dem Markt. Auch das Interieur wurde revolutioniert: Ein Digitaldisplay in der Mitte des Armaturenträgers, rechts und links außen die Schalter für Heizung, Lüftung und ggfs. Klimaanlage - getrennt für Fahrer und Beifahrer.

Im Jahr darauf erschien erstmals eine Langversion: der Grand Espace. Hier sind Radstand und hinterer Überhang um insgesamt 23 cm verlängert, was zur Folge hat, daß man auch mit 7 Sitzen im Auto über einen absolut akzeptablen Kofferraum verfügt

hinten-rechts
kofferraum
vorn-links innen
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